feuerwehrübung
Das Oxford-Quartier wurde zur Kulisse einer Feuerwehrübung. Gleich drei Löschzüge aus Gievenbeck, Kinderhaus und Altstadt fuhren zu Gebäude 20 am Sophie-Heimbach-Weg.
27.09.2023
Quartiersleben

Starke Nerven für den Ernstfall

Mehr als 50 Feuerwehrleute, zehn Feuerwehrautos, ein Gebäude, aus dem Rauch austritt, und Menschen, die am Fenster um Hilfe rufen: Das geschah am Dienstagabend im Oxford-Quartier – zum Glück nur zu Übungszwecken. Die Freiwilligen Feuerwehren Gievenbeck, Altstadt und Kinderhaus führten eine fachkundig geplante Übung durch – und die aktuell noch leerstehenden Altbauten an der Roxeler Straße boten dafür die perfekte Kulisse.

Geplant hatten den Einsatz Tobias Krützkemper und Oliver Schwarz, beide stellvertretende Löschzugführer der Feuerwehr Gievenbeck. Sie hatten nicht nur die beiden beteiligten Feuerwehren eingeladen, sondern sich auch das Szenario überlegt: Eine Yogagruppe hat sich im ersten Obergeschoss von Gebäude 20 getroffen. Eine Person ist in den Keller gegangen, um den Strom anzustellen, doch dabei gab es einen Funkenschlag. Die Person wurde durch den Stromschlag ohnmächtig, und es entzündete sich ein Feuer. Eine weitere Person hat sich auf den Weg Richtung Keller gemacht, aber aufgrund der starken Rauchentwicklung schon im Treppenhaus das Bewusstsein verloren. Als die restlichen Personen im Yogaraum den Rauch bemerken, rufen sie die Feuerwehr.


Regieanweisungen für realistische Szenarien

Diese Hintergründe kennen die Einsätzkräfte bei ihrer Ankunft nicht. Sie wissen nur: „Unten brennt‘s, eine Person wird vermisst, im Treppenhaus ist Rauch.“ Ein realistischer Anruf bei der Feuerwehr. Es ist Teil der Übung, herauszufinden, was vorgefallen ist, wie viele Personen gerettet werden müssen und wo der Brandherd liegt. Tobias Krützkempers Rolle ist die der Leitstelle, die über Funk mit den Einsatzkräften in Kontakt steht. Für die Rollen der Menschen, die sich am Fenster bemerkbar machen, wurden Freiwillige gecastet. Krützkemper erklärt, wie wichtig es ist, die Statist:innen vorher gründlich vorzubereiten: „Mal ist einer apathisch oder panisch, und ein anderer hat Höhenangst. So können sich die Einsatzkräfte für unterschiedliche Szenarien im Ernstfall vorbereiten.“ Die ohnmächtigen Personen im Treppenhaus und im Keller werden von Puppen dargestellt.

Souveränität auch im Notfall

Man merkt, dass auch die Feuerwehrkräfte gründlich vorbereitet sind: „Ist jemand verletzt? Jemand Höhenangst?“, fragt der Retter die Personen am Fenster, denen über eine tragbare Leiter ein sicherer Weg nach draußen geboten wird. Auf die Auskunft, dass eine Person mit Höhenangst dabei ist, reagiert er souverän: „Kein Problem, es kommt jemand rein und hilft Ihnen.“ Nach 45 Minuten erklärt Tobias Krützkemper die Übung für beendet. „Jetzt steht nur noch eine Manöverkritik an.“ Aber auf den ersten Blick sieht er schon sehr zufrieden mit seinen Leuten aus. 
 

Der Einsatzort wird im späteren Quartier Teil der Verandahöfe.

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Ein Teil der Einsatzkräfte war für die Bergung der Puppen über den Haupteingang am Ostflügel zuständig.


 

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Auf der westlichen Gebäudeseite rettete währenddessen eine weitere Gruppen die Statist:innen über eine Leiter.
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Tobias Krützkemper ist stellvertretender Löschzugführer der Feuerwehr Gievenbeck und hatte die Federführung bei der Übung im Oxford-Quartier.

Drei Fragen an Tobias Krützkemper

Wie oft finden solche Übungen statt? 
Bei der Gievenbecker Feuerwehr machen wir im 14-Tage-Rhythmus Übungen, aber meistens nicht in dieser Größenordnung mit drei verschiedenen Löschzügen. Ein Szenario wie heute in einem leerstehenden Objekt ist auch eher die Ausnahme – auch wenn das natürlich realistischer ist. Kleinere Übungen können auch draußen stattfinden oder an den Wachen der Berufsfeuerwehr.

Wie oft muss Ihr Löschzug ausrücken? 
Im Schnitt einmal pro Woche. Und mit dem neuen Wohnraum wird es tendenziell mehr werden: Allein im Oxford-Quartier kommen mehr als 3.000 Menschen dazu, an der Steinfurter Straße nochmal mehrere Tausend. 

Würde sich die Feuerwehr über Verstärkung durch die neuen Bewohner:innen freuen? 
Auf jeden Fall! Um Neuzugänge kümmert sich zentral die Jugendfeuerwehr Münster. Da können Jugendliche ab 10 Jahre mitmachen.
 

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