
Neue Pläne fürs Quartierszentrum
Mit mehr Klimaschutz, mehr Wohnungen, Kita, Mehrzweckhalle und Gastronomie: Der Rat der Stadt Münster hat in seiner Sitzung am 2. Juli neue Planungsziele für den Simonsplatz und die anliegenden Grundstücke beschlossen.
Ursprünglich hatte die Stadt hier einen Neubau einer Grundschule geplant. Nach dem Beschluss, stattdessen die nördlich an das Oxford-Quartier angrenzende Mosaikschule zu erweitern, sind für die Grundstücke neue städtebauliche Chancen entstanden und die Stadt hat seit Mai 2023 ein neues Konzept erarbeitet. Demnach soll ein zentraler, städtebaulich optimierter Quartiersplatz als Ort mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen, der von Wohnungen, Büros und Freizeitangeboten flankiert wird.
Neubau mit Mischnutzung
Ausgangspunkt der Planung sind die beiden Bestandsgebäude Uhrenturm und Turnhalle sowie der Exerzierplatz. Auf dem städtischen Grundstück zwischen Uhrenturm und Turnhalle, das für die Grundschule vorgesehen war, soll nun ein L-förmiger Neubau für eine Kita, 25 Wohnungen und Gastronomiebetriebe entstehen. Durch den Verzicht auf den Schulneubau ist auch die angedachte Nutzung der ehemaligen Oxford-Turnhalle für den Sportunterricht sowie des Uhrenturmgebäudes für eine Mensa entfallen.


Mehrzweckhalle erfüllt Bedarfe am besten
In einem Bürgerbeteiligungsprozess wurden seit 2013 die Bedarfe aus der Vereinslandschaft sowie der Bürgerschaft des Stadtteils abgefragt. Das Ergebnis: Aus planerischer Sicht bietet die ehemalige Turnhalle aufgrund ihrer Größe bessere Bedingungen für gemeinwohlorientierte Nutzungen als das Uhrenturmgebäude mit seiner kleinteiligen Raumaufteilung. Nach erfolgter Sanierung kann die neue Mehrzweckhalle je nach Bedarf Raum für sportliche Aktivitäten wie Tanz- oder Yogakurse und kulturelle Veranstaltungen wie Theater- oder Musikaufführungen bieten oder als Begegnungsraum und Treffpunkt dienen.
Wohnen im denkmalgeschützten Uhrenturmgebäude
Für das Uhrenturmgebäude, das zwischenzeitlich als Bürgerhaus diskutiert wurde, gibt es einen neuen Plan: Das denkmalgeschützte Gebäude soll für dringend benötigte zusätzliche Wohnungen saniert werden. Gleichzeitig wird geprüft, inwiefern der Uhrenturm die Möglichkeit einer teilweise öffentlichen Nutzung bietet.
Entsiegelung am Simonsplatz
Damit der Simonsplatz nicht als zu große, versiegelte Freifläche seinen Charakter als attraktiver Mittelpunkt des Oxford-Quartiers verliert, sollen die Wohngebäude, die auf dem Gelände der KonvOY im Süden des Platzes geplant sind, näher an die bestehende Bebauung im Norden heranrücken. Neben der kompakteren Gestaltung des Platzes sollen Gastronomie- und Gewerbeangebote im Erdgeschoss zu einer Belebung führen.

Auf der Platzfläche von dann rund 4.400 Quadratmetern (zum Vergleich: Der innerstädtische Stubengassenplatz ist etwa 3.100 Quadratmeter groß) soll unter anderem eine große Spielfläche entstehen. Der alte Baumbestand zwischen Simonsplatz und Uhrenturmgebäude soll erhalten bleiben. Durch die kompaktere Gestaltung des Platzes wird weniger Fläche versiegelt für ein besseres Stadtklima.
Diese Planungsziele werden durch eine Änderung des Bebauungsplanes erreicht. Auf einer Informationsveranstaltung im zweiten Halbjahr 2025 sollen das städtebauliche Konzept sowie dessen Auswirkungen der Öffentlichkeit detailliert vorgestellt werden.